Neue Musikzeitung
Ausgabe Februar 2014

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Zwei Benefinkonzerte: Gesunde spielen für Kranke

Zwei Bezirksgruppen haben 2013 wirkungsvolle Hilfen geleistet

Göttingen. Regelmäßig beteiligen sich auch Klavierschüler der Göttinger DTKV-Bezirksgruppe an der Göttinger ,,Nacht der Kultur" in der St. Jacobi Kirche. Unter der musikalischen Leitung von Christiane Breuer wurden 2013 wieder 46 Kinder (der jüngste war erst sechs Jahre alt) und Jugendliche darauf vorbereitet, an acht Klavieren zu 32 Händen zu musi-zieren. Werke von Elgar, Krieg, Wagner und Piazzolla standen auf dem Programm ebenso wie das Kinderlied „Drei Chinesen auf dem Kontrabass“. Die aufwendigen und umfangreichen Arrangements stammten dankenswerter Weise von Hermann Breuer und Oliver Schaad. Stephan Cordes an der Orgel und ihre Klavierlehrer unterstützten die jungen Künstler.
Christiane Breuer äußerte dazu: „Von der außergewöhnlichen Ensemblearbeit profitieren einfach alle! So kam ich auf die Idee des Benefizkonzertes. Es wurde für allen Mitwirkenden ein Bedürfnis, unser Motto „Gesunde spielen für Kranke“ zu verwirklichen.“ Schließlich konn-ten die gemeinsamen Initiatoren des Benefizkonzertes, die Göttinger Klavierschüler, die Bezirksgruppe Göttingen vom Deutschen Tonkünstler Verband, das Göttinger Kla-vierhaus Merz sowie die Jakobi-Kirchgemeinde die hohe Summe von 1.200 Euro spenden. Damit konn-te die ambulante und stationäre Palliativversorgung an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) unterstützt werden.
Wie wir erst später erfahren haben, berichteten das Deutsche Ärzteblatt und die Göttinger Zeitschrift „Moskito“ im Herbst 2013 darüber.

Cadenberge. Bei Mitgliederversammlung in der Bezirksgruppe Cuxhaven/Stade GV kam auch der Vor-schlag, eine Benefizveranstaltung für eine Einrichtung in der Nähe zu organisieren. So ent-schlossen sich die Musikpädagogen, das Benefizkonzert für den Kinderhospizverein Cuxhaven-Bremerhaven zu veranstalten. Unter Beisein von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Kin-derhospiz (Cuxhaven) fand das Konzert im November 2013 im Ratssaal in Cadenberge statt.
Ganz beachtlich diese Zusammenstellung, denn 16 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, musikalische Laien wie auch Musiklehrer sangen und spielten Musik aus mehreren Jahrhunderten mit Kompositionen unter anderem von Orlando di Lasso, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Carl Maria v. Weber, Robert Schumann, Edvard Grieg und Aram Chatschaturjan für Blockflöte, Oboe, Geige, Gitarre, Klavier und Gesang. Der reine Spendenerlös von 421,08 Euro wurde dem Kinderhospiz-verein Cuxhaven-Bremerhaven übergeben.
Diese beiden beachtlichen Aktionen wollen wir deshalb besonders erwähnen.

Gunter Sokolowsky (gs)

Foto: Hans-Jochen Müllensiefen
Foto: die Mitwirkenden (vorne von links nach rechts) Anna-Lena Frank, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Kinderhospiz (Cuxhaven), Jenny Koppelmann, Klavier (Hüll), Rebecca Köpke, Klavier (Hüll), Lena Isabell v. Ahnen, Klavier (Otterndorf), Madita Halter, Klavier (Altenbruch), Ósk Óskarsdottir, Sopran (Otterndorf), Knut-Michael Senftleben Bariton, Flügelstimmung (Caden-berge). Weiter (hinten von links nach rechts): Gudula Senftleben, Klavier (Cadenberge), Monika Schus-ter, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Kinderhospiz Cuxhaven, Marit Wangensteen, Klavier (Lamstedt), Maren Krüger, Blockflöte, Oboe (Cuxhaven), Marita Simmert, Blockflöte (Cuxhaven), Stefan Knappwost, Violine (Stade), Ursula Fiedler, Gesang (Wingst/Wien), Günther Simmert, Klavier (Cuxhaven), Michael Paulitschek, Klavier (Oberndorf), Helene Stolle, Blockflöte (Cuxhaven), Jan Richert, Gitarre (Cuxhaven).




Auf einfachen Wegen in eine vielschichtige Welt

Neue CD “Klavierwerke” von Christoph J. Keller

Oldenburg. Die vertrackten “Zwölf Etüden in allen Molltonarten” des frankokanadischen Extrempianisten Marc-André Hamelin verschrecken schon beim Blick aufs Notenbild. Da wirkt der Oldenburger Normalpianist und Komponist Christoph J. Keller deutlich umgänglicher. Aber sein Anspruch ist hoch, auch wenn er schulmäßiger komponiert.
Das Wort “Etüden” verwendet er für die 46 Stücke bei seiner von ihm selbst eingespielten neuen CD zwar nicht. Aber die drei darauf zusammen gefassten Zyklen “Schatztruhe”, “Entdecken & Gestalten” und “Pittoresken” bilden eine didaktisch aufgebaute Übungs- und Vortragsreihe über 76 Minuten. Ihr Fortschreiten Stufe um Stufe höher bei Technik und Gestaltungsvermögen verrät Logik und offenbart Fantasie.
Die Kunst Kellers, häufig schon mit Auszeichnungen bedacht, wird rasch ohrenfällig. Der seit 1997 als freier Komponist und Lehrer wirkende 53-Jährige verbindet Einfachheit mit ausgeklügelter Komplexität, pianistischen Anspruch mit erfassbaren Bildern. “Bei aller Schlichtheit der Mittel ist mir die Mehrschichtigkeit besonders wichtig”, sagt er.
Zum einen stützt er sich auf Kirchentonarten. Da reizt es ihn extrem, “aus fünf Tönen etwas zu formen, ohne dass man das Fehlen der übrigen spürt.“ Bela Bartok mit seinem “Mikrokosmos” ist da ein Vorbild. Die moderne Filmmusik arbeitet mit solchen Skalenausschnitten.
Auf engem Raum gelingen Keller konzentrierte Aussagen. Selbst die noch für die “Unterstufe” der Klavierschüler gedachte “Schatztruhe” öffnet immer neue Türen. Zum anderen führen die erst in diesem Jahr veröffentlichten zwölf “Pittoresken” in die anspruchsvolle Konzertwelt, verlangen gestalterisch den Einsatz der Persönlichkeit. Als Beleg für die Vielschichtigkeit sei die Nummer “Einsamer Weg” herausgegriffen. Sie lässt sich als Naturlied deuten. Oder doch eher als ein Lebensweg? Als Rückschau auf den Lebensweg des Komponisten gar? Da zeigt sich Keller mit seinem ganzen Hintersinn.

Gunter Sokolowsky (gs)

Zum Werk: “Klavierwerke” heißt die neue CD des Oldenburger Komponisten und Pianisten Christoph J. Keller. In 76 Minuten spielt er selbst 46 Stücke in unterschiedlichsten Stimmungen und technischen Ansprüchen. Preis: 12 Euro. Bezugsadresse: Buchhandlung Libretto, Theaterwall 34, 26122 Oldenburg. Telefon: 0441-13871, Mail: libretto@arcor.de. Informationen zum Komponisten: www.cj-keller.de




Wir begrüßen als neue Mitglieder:

Im Bezirk Cuxhaven/Stade:

Anja Engelberg, Ritterhude

Im Bezirk Hannover/Celle:

Silke Radau, Hannover

Im Bezirk Lüneburg:

Friederike Stückrath, Deutsch Evern

Wir wünschen eine erfolgreiche Tätigkeit sowie eine angenehme Zusammenarbeit im Berufsverband.

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