Neue Musikzeitung
Ausgabe November 2012

[ zurück zum Jahrgang 2012 ]

Recht auf musikalische Bildung einfordern

Abgeordnete in Land und Bund über gesellschaftliches Anliegen informieren

Hannover. Wieder haben sich der Landesvorstand des Deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV) und die Delegierten der sieben Bezirksverbände (BezVb) aus Niedersachsen zur Berichterstattung getroffen. Deutlich und ausführlich wurde über die dringend erforderliche Maßnahme diskutiert: die Musikausbildung muss politisch gewollt und wesentlich wirksamer etabliert werden. Dabei kam auch zur Sprache, dass die im Entwurf vorliegenden Umsatzsteuervorhaben für 2013 (nmz und DTKV berichteten ausführlich: 9/12: S. 35, S. 50, sowie Ausgabe 10/12: S. 9, S.45) für diesen unseren Beruf existenzgefährdend sind. Für eine bundesweite Petition wurde mehr als 91.000 Unterschriften eingereicht. Eine Resolution dazu hat der Landesmusikrat Niedersachsen an alle Mitglieder des Bundestages übergeben. Infos unter (www.lmr-nds.de).

Der Landesverband Niedersachsen und seine Bezirksverbände sind weiterhin bemüht, die DTKV-Lobby zu stärken und dabei nicht alles hinzunehmen, was die gut geleistete Arbeit beeinträchtigen kann. So soll z.B. eine Suchmaschinenoptimierung aller DTKV-Angebote für schnelleres Auffinden bei Interessierten dienen. Das Bundespräsidium fordert alle Mitglieder und Bezirksverbände auf, den im Juni stattfindenden „Tag der Musik“ so zu nutzen, dass die Öffentlichkeit auf den DTKV noch mehr aufmerksam gemacht wird. Eine Mitgliederbefragung über unsere eigene Arbeit ist vom Bundesverband für Mitte 2013 vorgesehen.

Als Präsident der Landesmusikrates (LMR) Niedersachsen erläuterte Prof. Dr. Franz Riemer den Beratungsteilnehmern die Arbeit des LMR. Als Dachverband der niedersächsischen Musikkultur repräsentiert er 53 Landesverbänden, Landesgruppen und Institutionen mit mehr als einer halben Million Bürgerinnen und Bürger, die sich in Niedersachsen professionell oder als Laien mit Musik befassen. Der Landesmusikrat ist eine Beratungs-, Service- und Informationseinrichtung in allen Fragen der Musikkultur. So hat der LMR unter anderem, ergänzend zum Kulturentwicklungskonzept in Niedersachsen (KEK), ein Musikentwicklungskonzept (MEK) angestoßen. Es soll klären: Was haben wir? und: Wo wollen wir hin.

Das Präsidiumsmitglied des LMR, Bernd-Christian Schulze, berichtete als DTKV-Vertreter u.a. darüber: Beginnen wird das Wahljahr mit der Wahl zum 17. Niedersächsischen Landtag am 20. Januar 2013. Traditionell veröffentlicht der Landesmusikrat im Vorfeld seine Wahlprüfsteine, welche an die Landespolitiker geschickt werden, um Antworten auf wichtige musikpolitische Fragestellungen der Gegenwart und Zukunft von der Politik zu erhalten (www.lmr-nds.de). Auch die Auswirkungen der „G8“ und Ganztagsschulen auf unsere musikalische Bildungsarbeit müssen gegenüber der Politik aufgezeigt werden. Dazu wird eine Fallsammlung zusammengetragen.

Die Landesdelegierten wählen den Landesvorstand: 1. Vorsitzende Friederike Leithner, 2. Vorsitzende Julia Habiger-Prause, Schatzmeisterin Heidi Porzig wurden erneut bestätigt und als neue Schriftführerin Cordula Sodt, Vorsitzende des BezVb. Hannover/Celle. Wir wünschen dem Team Kraft und Erfolg für die umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit.
Gunter Sokolowsky (gs)

Das Foto zeigt v.l.: Prof. Dr. Franz Riemer (LMR), Friederike Leithner, Bernd-Christian Schulze, Julia Habiger-Prause, Cordula Sodt und Heidi Porzig.
Foto: Gunter Sokolowsky

Erstes Flötenkonzert der 3. Wiener Schule

„Hochegger“ - Konzert von Helmut Neumann für Elisabeth Möst

In der Landschaft im Hocheggerwald südlich von Wien verbrachte Helmut Neumann im Jahr 2008 einige Wochen Urlaub. Hier liegen die Wurzeln dieses Flötenkonzertes.

Der Chef der Wiener Gesellschaft für Klangreihenmusik, aus dem im Jahre 2003 auch das Institut für Klangreihenmusik hervor ging, ist Helmut Neumann. Der 1938 in Wien geborene ist österreichischer Komponist und Musiktheoretiker.

Die 12-Tonmusik wurde durch Arnold Schönberg im öffentlichen Bewusstsein verankert. Seinem Schüler, Josef Matthias Hauer, Vertreter der 2. Wiener Schule, kommt der Verdienst zu, die Klangreihentechnik ins Leben gerufen zu haben.

Als Vertreter der 3. Wiener Schule, hat Othmar Steinbauer die Klangreihentechnik wenige Jahre später fortgesetzt, diese Musik komponierfähig und für die Allgemeinheit mehr akzeptabel gemacht. Steinbauer setzte auch die ersten Schritte in der Entwicklung der Klangreihentechnik. Ausgehend von der Tatsache, dass zwei Ganztonakkorde alle 12 Töne enthalten und eine Kadenzwirkung haben, hatte nun Helmut Neumann die Idee, diese Wirkung auch zu nutzen. Er baute jeweils zwei Ganztonakkorde und einen pentatonischen Fünfklang auf einer Reihe auf.

Nach diesem Verfahren sind der 1, 2, und 4. Satz des Konzertes aufgebaut. Der dritte ist nach der Methode Steinbauers geschrieben. Die beiden Ecksätze (Moderato und Allegro) zeichnen sich durch fröhliche und malerische Motive aus. In den beiden mittleren Sätzen (Andante und Adagio) überwiegt ein schwermütiger Charakter, getragen von einer verblüffenden Schönheit. Das Konzert wurde an der Musikakademie in Sofia auf CD eingespielt. Elisabeth Möst ist die Widmungsträgerin des Konzertes.

Gleichzeitig möchten wir Ihnen Dr. Elisabeth Möst vorstellen. Damit werden wir dem nationalen wie auch internationalen dringendem Erfordernis gerecht, nicht nur die Autoren der Neuen Musik, sondern unbedingt auch die Interpreten bekannt zu machen.

Die österreichische Flötistin studierte an der Linzer und Wiener Privatuniversität für Musik und absolvierte Meisterkurse in Italien, Frankreich, in England sowie in den USA. Als mehrfache Preisträgerin bei internationalen Wettbewerben feierte sie ihr London-Debüt im Jahr 2001. Zur Uraufführung kam damals bereits ein eigens für sie komponiertes Werk von Helmut Neumann. An der Internationalen Musikakademie in Göttingen („ITA“) wirkt sie als Lehrdozentin. Sie ist Mitglied der Bezirksgruppe Göttingen des Deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV).
Ihr umfangreiches Repertoire reicht von Barock, Romantik und Klassik, bis zur zeitgenössischen Musik. Als Solistin und Kammermusikerin gastiert sie mit großem Erfolg in Europa, den USA und in Südamerika. Sie hält auch zahlreiche internationale Meisterkurse. Auch in Niedersachsen beteiligt sich Elisabeth Möst “mit Leidenschaft, Virtuosität und großem Einfühlungsvermögen“ (Zitat nmz Juli, S. 44) an der Interpretationen der Werke niedersächsischer Komponisten.

In ihrer Freizeit ist die Flötistin gern literarisch tätig. Als Autorin hat sie 2009 ein Kinderbuch mit dem Titel „Was der Schnee dir sagen kann“ beim Novum-Verlag vorgelegt.

Weiter Interessantes unter www.elisabeth-moest.de.
Gunter Sokolowsky (nach Informationen von Elisabeth Möst)

Saunders/Widmann
Foto: Georg Thum, München.
UNTERRICHT
Unterricht

Finden Sie hier
Anbieter für qualifizierten Musikunterricht.


Aktuelle Termine

siehe auch
Aus den Bezirken

Shabnam Parvaresh – eine Künstlerin aus Teheran in Osnabrück
mehr ...


Mentoring und Workshop
re:balance – Geschlechtergerechtigkeit in den Künsten
Bewerbungsfrist 14.4.2024

mehr ...


Sa., 20.04.2024 16 Uhr Benefizkonzert
für „Ärzte ohne Grenzen“

mehr ...


Neu: Ein Video
vom Neue-Musik-Netzwerk
KLANGPOL
Oldenburg / Bremen

hier: