Neue Musikzeitung
Ausgabe März 2014

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Konzentriertes Arbeiten – inspirierende Atmosphäre

Braunschweiger Klavierpodium mit Prof. Bernd Götzke

Braunschweig. Traditionell findet bereits seit 1986 einmal im Jahr das Klavierseminar in der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg statt. Für Ende 2013 hatte die Vorsitzende des DTKV-Landesverbandes Niedersachsen, Friederike Leithner, die nicht-kommerziellen Initiative "Ganz Ohr! Musik für Kinder“ sowie Herrn Prof. Bernd Götzke von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) geladen. Aus Krankheitsgründen nicht vertreten und stellvertretend für Frau Leitner brachte Julia Habiger-Prause die Gedanken von "Ganz Ohr" den Teilnehmern kurz nahe und konnte Informationsblätter verteilen. „Musik von Anfang an - gut für Eltern, gut für Kinder“ lautet das Grundsatz dieser Initiative. Unter www.ganzohr.org erhalten Interessierte viele nützliche Informationen.
Prof. Götzke ist ein außerordentlicher Kenner der französischen Musik, vor allem der Musik von Claude Debussy. Mit seiner pädagogischen Erfahrung, seinem umfassenden Hintergrundwissen und der konzentrierten Art zu unterrichten, schaffte Prof. Götzke eine sehr inspirierende Atmosphäre für alle. Zu Beginn spielte der 10jährige Schüler Mert Yalniz aus Claude Debussys Sammlung „Children´s Corner“ das Stück „The little shepherd“ (Der kleine Schäfer). Debussy widmete diesen Zyklus seiner fast dreijährigen Tochter Emma-Claude, die Chouchou genannt wurde. Prof. Götzke spielte das Stück vor, wie er es von einer Tonaufnahme kannte und arbeitete mit Mert hauptsächlich an Form und Tempo.
Lara Brunix spielte die Debussy-Arabesque Nr. 1. Daran arbeitete Bernd Götzke überwiegend am Klang. Er erklärte, mit welchen technischen Mittel die oberen Melodietöne noch besser hervorgehoben werden können. Dabei verwendete er eine für Kinder und Jugendliche sehr eingängige Bildersprache.
Wie sehr Debussy sich an die Tradition der alten französischen Musik orientierte, wurde in der Arbeit an der Sarabande aus dem Heft "Pout le piano" (gespielt Yushin Choi) und „Prèludes la fille aux cheveux de lin“ (gespielt von Kevin Konstantin Mantu) deutlich. Hier ging es um klare Linien, klare Pedalnutzung und klare Artikulation. Götzke betonte ausdrücklich: „Debussy wollte keinesfalls als Impressionist bezeichnet werden. Jeder Ton im Akkord ist musikalisch bedeutend. Das wird zum Beispiel in der Pedalarbeit zu oft falsch verstanden“.
Im 2. Teil des Seminars spielten überwiegend Studierende der HMTMH sowie die aus Kanada eingereiste Studentin Aude St.-Pierre. Ob bei der Arbeit mit einer Mozart-Sonate, der Ravels Sonatine oder Chopins Fantasie: bei allem hob Prof. Goetzke besonderen Wert auf die Klarheit des Klangs, auf Struktur und einen Fingersatz, der der Musik schmeichelt und nicht im Wege steht. Trotz des langen, konzentriertem Zuhören und Arbeiten an der Musik sind alle inspiriert und angeregt nach Hause gegangen. Der Seminartag war eine ausgesprochen gebende Veranstaltung für alle Teilnehmer.

Gunter Sokolowsky (gs)




Musik für zwei – Werke mit musikalischem Dialog

Atmosphärisch Konzert der Bezirksgruppe Braunschweig präsentiert

Braunschweig. Traditionell fand Anfang Dezember im wunderschön dekorierten Au-gustinus-Saal in Braunschweig ein Dozentenkonzert des DTKV statt. Auf dem Programm standen diesmal Werke im Duett in verschiedenen Formationen. Das Konzert eröffneten Christiane Rust (Gesang) und Claudia Bigos (Klavier) mit drei Liedern, wo-bei das „Drei Kön´ge wandern aus“ von Peter Cornelius atmosphärisch auf die vorweihnachtliche Stimmung einstimmte. Djamilah Köhli (Klarinette) und Friederike Leithner (Klavier) präsentierten einen Beitrag aus der klassischen Epoche, nämlich das Klarinettenkonzert Es-Dur von Karl Stamitz. Alle drei Sätze erfreuten mit ihrem fröhlichen, flotten Charakter und bewiesen wieder mal, wie gut sich die beiden Dozen-tinnen im musikalischen Dialog der Instrumente verstehen. Es folgten 3 Lieder von Max Re-ger, die von Christane Rust und Claudia Bigos dargeboten wurden. Hier hat Reger sich mit alten weihnachtlichen Dichtungen, u.a. von Erasmus Alberus, in streng durchgeführtem polyphonen Fundament auseinandergesetzt. Die Sonatina für Klarinette und Klavier von Boguslav Martinu, vorgetragen vom Duett Köhli-Leithner, lieferte einen Beitrag zur Musik des 20. Jahrhunderts. Die moderne, stark rhythmisierte Harmonik fühlte sich nicht beengt durch den Korsett einer klassi-schen dreisätzigen Aufbauform. Anlässlich des Wagner-Jahres stellten die Mezzosopranistin Friederike Kannenberg (Gast) und Ilka Schibilak (Klavier) drei Lieder aus dem Wesendonck- Zyklus vor. Frau Kan-nenberg erläuterte dem Publikum den Inhalt der Lieder, die sich in Traumwelten voller Liebe und Sehnsucht abspielten. Das Andante spianato et Grande Polonaise brillante op.22 von Frédéric Chopin, beeindru-ckend virtuos von Ilka Schibilak vorgetragen, stellte die glanzvolle Krönung des gelun-genen Abends dar. Zur großen Freude des Publikums stimmten alle gemeinsam das Lied „Gu-ten Abend und Gute Nacht“ von Johannes Brahms ein und man fühlte sich im Herzen, um mit den Worten von Erasmus Alberus zu sprechen, wie „Ein Kind der ewigen Seligkeit“. Ein schönes Gefühl.

Claudia Bigos (bica)




Balance von Körper, Stimme und Seele fördern

Themen von Bühnenpräsenz und Spielfreude bis zur Gesangstechnik

Duderstadt. Seit nunmehr 17 Jahren gibt es die Intensivkurse „Gesang und Szene“. Der Kurs findet vom 20. bis 22. Juni 2014 im Ursulinenkloster Duderstadt statt. Das Ziel des Kurses ist die Förderung der Balance zwischen Körper, Stimme und Seele. Die Kursleiterinnen Meera K. Drude (Inszenierung, Regie, Dramatische Theaterarbeit) und Uta Grunewald (Konzert- und Opernsängerin, Gesangspädagogin) aus Göttingen arbeiten mit einer Methode der Verschränkung von Gesang und darstellendem Spiel sowie des Satzdramas. Pianist ist Jan Revermann (Pianist und Liedbegleiter). Der Unterricht Unterricht erfährt weitere Vertiefung und Förderung durch gesangspädagogisches feed back, szenische Anweisungen und Vermittlung von Rollenbedeutungen, Korrektur von Haltung und Gestaltung. So entwickelt sich das Eingebundensein des Sängers in die Handlung und Szene und ermöglicht damit dessen Identifikation und freie Gestaltung seiner Rolle. Die spontane Zusammenarbeit beider Dozentinnen ist Garant für ein ganzheitliches und bewährtes Unterrichtskonzept. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind unmittelbar zu sehen und zu hören. Inhalte des Kurses sind die Erarbeitung von Repertoire aus Oper, Oratorium und Lied, die kreativ-analytische Auseinandersetzung mit Vorsinge- und Auftrittssituationen und die Bearbeitung gesangstechnischer Fragen. Den Sängerinnen und Sängern werden darüber hinaus weiterführende Perspektiven aufgezeigt. Literaturempfehlungen sowie technische als auch gestalterische Anregungen runden die Kursinhalte ab.

Gunter Sokolowsky (gs)

Da die Teilnahme auf 12 Sängerinnen und Sänger begrenzt ist, wird eine Anmeldung bis spätestens zum 05.05.2014 über www.uta-grunewald.de empfohlen.



Neuwahlen durchgeführt

Göttingen. In der Bezirksgruppe des DTKV wurde im Herbst 2013 die jährliche Mitgliederversammlung durchgeführt. Unter erfreulich starker Beteiligung der Mitglieder legte der Vor-stand Rechenschaft über seine Arbeit ab. Besonders erwähnenswert waren: 1) die Teilnahme an der Familienmesse „Lokolino“ zu Freizeitangeboten von Sport, über Musik bis zu Tanz; 2) ein Konzert während der Nacht der Kultur (nmz berichtete in der Februarausgabe) sowie 3) das 10jährige Bestehen des Streicherprojektes an der Höltischule, welches in der Veranstaltung „Musik macht Schule“ regelmäßig vorgestellt wird. In den Vorstand wurden gewählt: Julia Bartha (1. Vors.), Tabea Sprenger (2. Vors.), Elisabeth Kniehl (Schriftführerin), Anke Hauenschild (Schatzmeister) und Ulla Schimpf (Schulprojekte). Für die Ausscheidenden Ulrike Haase und Oliver Schaad gab es als Dank für ihre Tätigkeit besonderen Dank. (gs)

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